Erster Nationalpark der Welt ist 150 Jahre alt
Am 1. März 1872 eröffnete der Yellowstone-Nationalpark als erster Nationalpark der USA – und der Welt.
Im Nordwesten der USA (Bundesstaat Wyoming) ist es diese ungebändigte Natur, die Weite, von Flüssen durchzogene Täler, Wasser auswerfende Geysire und dramatisch aufragende Gipfel am Horizont, die Menschen schon im 19. Jahrhundert derart faszinierte, dass diese Region zu einem der ersten Nationalparks der Welt erklärt wurde. Im Jahr 1872 war es der damalige US-Präsident Ulysses S. Grant, der über den Schutz der heute knapp 8000 Quadratkilometer verfügte. In der gesetzlichen Vorlage damals hieß es: Der Park „wird hiermit ausgeschlossen von der Besiedlung, Besetzung oder dem Verkauf nach den Gesetzen der Vereinigten Staaten und als öffentlicher Park oder Vergnügungsgelände zum Nutzen und Vergnügen der Menschen gewidmet“. Und wahrlich ist dieses Stück Land etwas ganz Besonderes: Yellowstone ist Kern eines größeren Ökosystems. Nach eigenen Angaben des Parks eines der größten nahezu intakten auf dieser Welt. Magma unter der Oberfläche sorgt für eine der aktivsten und vielfältigsten Landschaften an geothermalen Quellen – so befindet sich die Hälfte aller aktiven Geysire der Erde im Yellowstone-Park. Viele wilde Tiere gibt es auch: Grizzly- und Scharzbären, Wölfe, Bisons, Kojoten, Adler oder Berglöwen. Und daneben 25 historisch-kulturelle Stätten. Abermillionen Menschen haben den Yellowstone-Nationalpark seit seiner Gründung besucht. Eine der größten Gefahren für den Planeten ist gleichzeitig auch die größte für den Park: „Der Klimawandel ist ganz klar die wahrscheinlich größte Einzelbedrohung für Yellowstone und unsere Fähigkeit, Arten zu schützen und ihnen dabei zu helfen, sich anzupassen“, meint Parkleiter Sholly.
Dem ersten amerikanischen Nationalpark folgten bald weitere, wie zum Beispiel der Yosemite National Park in Kalifornien. Von den Vereinigten Staaten aus verbreitete sich die Idee der Nationalparks schnell auch in andere Teile der Welt. Im weiteren Verlauf des 19. Jahrhunderts wurden so erstmalig auch in Australien (1879), Kanada (1885) und Neuseeland (1887) beeindruckende Naturlandschaften als Nationalparks unter Schutz gestellt.
Die ersten Nationalparkgründungen in Europa erfolgten in Schweden, wo 1909 neun Nationalparks ausgerufen wurden. Zwischen den beiden Weltkriegen schlossen sich weitere Länder, darunter die Schweiz, Spanien, Polen, Italien und die Niederlande, mit eigenen Nationalparkausweisungen an. Im Verlauf des 20. Jahrhunderts fasste die Idee in Europa weiter Fuß, sodass es bis heute in beinahe jedem europäischen Land Nationalparks gibt.
1970 schließlich wurde nach Beschluss des Bayerischen Landtags der Nationalpark Bayerischer Wald als erster deutscher Nationalpark ausgewiesen. Bis zum heutigen Tag sind 16 herausragende Naturlandschaften als Nationalparks in Deutschland unter Schutz gestellt.