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„hudeln“

„hudeln“

Ofen

alteworte

Warum Schnelligkeit nicht immer gut ist.

„Hudeln“ – ein Wort, das viele von Ihnen sicher schon gehört oder auch benutzt haben. Es bedeutet so viel wie „etwas hastig und unsauber erledigen“, oder kurz gesagt: „schlampig arbeiten“. Aber woher kommt das eigentlich? Wieso hudeln wir überhaupt, wenn wir uns beeilen?

Hier kommt eine ziemlich heiße Geschichte ins Spiel – im wahrsten Sinne des Wortes. Es hat nämlich alles mit dem Brotbacken zu tun! Früher, als die Menschen noch selbst ihre Brote in Holzöfen gebacken haben, musste man den Brennraum auf die richtige Temperatur bringen. Das Holz wurde verbrannt, aber bevor der Teig reinkonnte, mussten die übriggebliebene Asche und die verkohlten Holzreste natürlich weg. Und wie machte man das? Mit einem feuchten Lumpen – dem sogenannten Hudel.
Da der Ofen nach dem Holzfeuer immer noch ziemlich heiß war, musste man sich beim „Hudeln“ mächtig beeilen, um sich nicht die Finger zu verbrennen. Und so entstand der Ausdruck „hudeln“ im Sinne von „schnell, schnell – bloß fertig werden, bevor's heiß wird!“. Und wie das so ist, wenn man sich zu sehr beeilt: Manchmal geht halt was daneben. Und so wurde „hudeln“ im Laufe der Zeit auch zu einem Wort, das nicht nur Schnelligkeit, sondern auch Nachlässigkeit beschreibt. Also denken Sie öfter mal daran: „Nicht hudeln!“ – denn manchmal ist es besser, sich Zeit zu lassen – und die Finger schön kühl zu halten!


Ein feuchter Lappen - Der Hudel.
Lappen1

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