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„Loamsiada“

„Loamsiada“

loam

alteworte

Diesmal mit einem Schimpfwort, das Jemanden beschreibt, der nichts auf die Reihe kriegt. Jede/r kennt es – doch hätten Sie gewusst, woher’s kommt?

Ein jeder/ eine jede von Ihnen kennt vermutlich den Ausdruck „Loamsiada“ – wenn jemand wirklich langsam und träge ist, dann spricht man von einem „loamsiadatn“ Kollegen. Ja, ein arg fader Zeitgenosse, der nichts auf die Reihe bekommt. Doch woher stammt dieses Wort wohl?
In vielen Quellen wird die verhochdeutschte Form „Leimsieder“ als Ausgangsform für die Wortherkunft verwendet. Demzufolge kommt der „Loam“ von Leim, also eine klebrige Flüssigkeit und ein „Sieder“ ist bekanntlich jemand, der etwas kocht, zum Sieden bringt. Früher musste Leim sehr aufwändig hergestellt werden. Die Leimsieder übten eine Tätigkeit aus, die recht langwierig und eintönig war. Die aus Tierknochen gewonnenen Leimkörner mussten nämlich ganz, ganz langsam im Wasserbad erhitzt werden. Daraus entstand ein klebriger Brei.

Nun kann man Überlegungen anstellen, ob das Schimpfwort auf die langatmige Tätigkeit selbst zurückgeht oder auf jemanden, der den Eindruck machte, für solche eintönigen Arbeiten gut geeignet zu sein – eben weil er von sich aus träge ist. Fakt ist aber, dass wir noch heute gerne diesen Ausdruck verwenden.

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