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Sojabohne, Linse, Erbse & Co.

Sojabohne, Linse, Erbse & Co.

Composition of various kinds of legumes

Am 10. Februar ist Internationaler Tag der Hülsenfrüchte – Grund genug, die gesunden „Alleskönner“ einmal näher unter die Lupe zu nehmen. Hülsenfrüchte punkten als wertvolle Eiweißträger für Mensch und Tier, aber auch im Anbau bringen sie viele positive Effekte für Boden, Artenvielfalt und Klimaschutz. Unser Pro-Kopf-Verbrauch von Hülsenfrüchten liegt nach Schätzungen des Bundesinformationszentrums Landwirtschaft (BZL) bei etwa zwei Kilogramm pro Jahr. In Lateinamerika, Afrika oder Asien hingegen gelten Hülsenfrüchte als weitaus wichtigeres Grundnahrungsmittel. Die Planetary Health Diet, ein Speiseplan, der die Gesundheit des Menschen und des Planeten gleichermaßen schützt, empfiehlt etwa einen jährlichen Pro-Kopf-Verbrauch von 27 Kilogramm. Obwohl wir also durchaus „Aufholbedarf“ haben, gewinnen die Hülsenfrüchte, auch Speiseleguminosen genannt, auch bei uns zunehmend an Bedeutung. Das lässt sich durch aktuelle Trends zu weniger Fleischkonsum und einer bewusst nachhaltigen Ernährung begründen.

Pflanzlicher Eiweißlieferant
Wer sich einmal näher mit Hülsenfrüchten beschäftigt, ist oftmals erstaunt, wie viele wertvolle Inhaltsstoffe darin stecken. Wussten Sie etwa schon, dass der Eiweißgehalt bei den Leguminosen teilweise sogar höher ist als bei tierischen Produkten? Der Anteil bei Trockenprodukten beträgt in der Regel 20 bis 35 Prozent. Lupinen und Sojabohnen enthalten sogar rund 40 Prozent Eiweiß. Durch ihren geringen Fett- und Kohlenhydratanteil weisen Hülsenfrüchte außerdem eine geringe Energiedichte auf – das macht sie zum idealen Bestandteil einer figurbewussten Ernährung. Diabetiker*innen profitieren von den reichlich enthaltenen Ballaststoffen, welche einen stabilisierenden Effekt auf den Blutzuckerspiegel haben und zudem gut sättigen. Darüber hinaus sind Hülsenfrüchte reif an Mineralstoffen und Vitaminen. Sekundäre Pflanzenstoffe wie Saponine und Phytosterine wirken cholesterinsenkend.

Hilfreiche Tipps zur Zubereitung
Beim Verzehr von Hülsenfrüchten gibt es ein paar Dinge zu beachten. Da in den rohen Samen von Hülsenfrüchten verschiedene Substanzen wie Lektine vorkommen, die in größeren Mengen giftig für den Menschen sind, müssen diese vor dem Verzehr gekocht werden. Außerdem haben Linsen, Bohnen und Co. bei manchen Menschen auch eine unangenehme Nebenwirkung. Um Blähungen entgegenzuwirken, die aufgrund der schwer verdaulichen Zuckerarten vorkommen können, gibt es jedoch einfache Tricks. Neben einem regelmäßigen Verzehr hilft es, das Einweichwasser wegzugießen und Hülsenfrüchte vor dem Kochen gründlich zu spülen. Außerdem hilft die Verwendung von Gewürzen wie Kümmel, Majoran, Bohnenkraut, Fenchel oder Ingwer bei der Zubereitung. Zu den blähungsarmen Sorten zählen Lupinen, kleinsamige Linsen sowie geschälte Samen.

Förderung des heimischen Anbaus
Im Jahr 2021 wurden deutschlandweit knapp 245.000 Hektar Hülsenfrüchte zur Körnergewinnung angebaut – das entspricht etwa 2,1 Prozent der Ackerfläche. Hauptsächlich waren darunter Erbsen, Bohnen, Lupinen und Soja. Hinzu kamen knapp 338.000 Hektar Leguminosen zur Ganzpflanzen-Ernte, wie etwa Klee und Luzerne. Insgesamt wurden somit auf rund fünf Prozent der Ackerfläche Leguminosen angebaut. Da der Anteil importierter Hülsenfrüchte aktuell noch sehr hoch ist, fördert das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) den heimischen Anbau. Bis 2030 sollen zehn Prozent der Ackerfläche für den Anbau von Hülsenfrüchten verwendet werden. Der Import betrifft vor allem Sojaschrot aus Nord- und Südamerika sowie Linsen, welche zu fast zwei Dritteln aus der Türkei und Kanada stammen.

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Vorteile von Leguminosen-Anbau
Die Vorteile eines vermehrten Anbaus von Hülsenfrüchten für das Klima und den heimischen Ackerbau sind vielfältig. Neben der Auflockerung traditioneller Fruchtfolgen, einer abwechslungsreichen Blühfläche und Bienenweide sowie dem reduzierten Einsatz von Düngemitteln und CO2-Einsparung bringt der Anbau von Hülsenfrüchten eine Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit durch Stickstoffsammlung sowie positive Humuswirkung durch Durchwurzelung.

Bleibt also zu hoffen, dass auch künftig viele Landwirte auf die Hülsenfrüchte aufmerksam werden – und Sie als Konsument*in hoffentlich genauso! Wir wünschen Ihnen guten Appetit bei Ihrer nächsten Portion Hülsenfrüchte!

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